Parasitenschutz

PARASITENSCHUTZ – FLOH, ZECKE UND MILBEN

„Was Sie wissen sollten!”

ENTWICKLUNG UND ÜBERTRAGUNG VON WÜRMERN

Würmer stellen oft unsichtbare Begleiter im Inneren des Tieres dar. Es gibt neben den im Magen-Darm-Trakt häufig vorkommenden Rundwürmern, Bandwürmern,- Hakenwürmern und Peitschenwürmern auch noch andere Arten. Würmer können lange Zeit unbemerkt im Körper hausen und sich vermehren.

Es gibt verschiedene Übertragungsmöglichkeiten. Die äußerst widerstandsfähigen Wurmeier sind mit bloßem Auge nicht sichtbar.

Infektiöse Würmer müssen nicht unbedingt durch Symptome des Haustieres erkennbar sein, sie leben meist unbemerkt im Körper des Tieres. Durch die Untersuchung einer Sammelkotprobe (über mehrere Tage) kann ein Wurmbefall festgestellt werden.

Befallene Tiere scheiden Wurmeier über Kot aus. Diese haben eine klebrige Oberfläche und kontaminieren auch Fell und Umgebung des Tieres. Über Beschnuppern,- aber auch über die Muttermilch oder rohes Fleisch können Wurmlarven aufgenommen werden. Wurmeier, Larven oder adulte Parasiten können sowohl oral als auch über die Haut oder das Blut aufgenommen werden. Würmer heften sich vielfach an der Darmwand an, saugen Blut und ernähren sich von Nährstoffen der Tiernahrung.

Häufig vorkommende Wurmarten:

· Spulwürmer: Jungtiere stecken sich bereits über den Mutterleib oder die Muttermilch wurmbefallener Muttertiere an. Im Darm entwickeln sich diese zu erwachsenen Würmern.

· Hakenwürmer: Die Eier, die mit dem Kot ausgeschieden werden, entwickeln sich zu Larven, die über die Haut in den Organismus eindringen, wo sie sich zu eierlegenden Parasiten weiterentwickeln.

· Bandwürmer: Sogar Flöhe können den bekanntesten seiner Art, den Gurkenkernbandwurm übertragen. Die Larven wandern über das Blut weiter. Beutetiere, wie Vögel und Nagetiere stellen eine weitere große Infektionsquelle dar.

Alle diese Wurmarten können auch bei mangelnder Hygiene und ausbleibender medikamentöser Maßnahmen auf den Menschen übertragbar sein.

Nicht jeder Wurmbefall wirkt sich beim Haustier sichtbar aus. Manches Mal zeigen sich Abgeschlagenheit, Müdigkeit und bei Jungtieren vor allem ein aufgeblähter Bauch als Anzeichen eines Wurmbefalles.

PARASITENSCHUTZ – INTERVALL – WURM

Unter Berücksichtigung des Alters, der Haltung sowie der Ernährung Ihres Tieres empfehlen wir nachfolgende individuelle Entwurmungsmaßnahmen.

KATZE

Erwachsene Katze mit Freigang: Mindestens 4 x jährlich, Kätzinnen 14 Tage vor der geplanten Deckung sowie 14 Tage nach der Geburt entwurmen. Auch trächtige Katzen können entwurmt werden.

Erwachsene Katze – extreme Beutetierjäger oder wenn Personen im Haushalt wohnen, die zu einer Risikogruppe gehören (Kleinkinder, Senioren, Immunsupprimierte, Schwangere): Bis zu 1 x monatlich

Erwachsene Wohnungskatze: 2 x jährlich, da auch mit Erde, Schuhen,… Wurmeier in Räume getragen werden und von der Katze dort aufgenommen werden können

Katzenwelpen: Ab der 3. Lebenswoche sollten Jungtiere das erste Mal mit einem Welpen- verträglichen Mittel entwurmt werden. Danach im 4 -wöchigen Abstand. Ab 6 Monaten wird auf das oben angeführte Schema umgestellt

HUND

o Erwachsener Hund: Mindestens 4 x jährlich, Hündinnen 14 Tage vor einer geplanten Deckung sowie 14 Tage nach der Geburt entwurmen. Auch trächtige Hündinnen können entwurmt werden.

o Erwachsener Hund mit großer Ansteckungsgefahr oder wenn Personen im Haushalt wohnen, die zu einer Risikogruppe gehören (Kleinkinder, Senioren, Immunsupprimierte, Schwangere): Mindestens alle 2- 3 Monate, bis hin zu 1 x monatlich

Hundewelpen: Ab der 2. Lebenswoche sollten Jungtiere das erste Mal mit einem Welpen verträglichen Mittel entwurmt werden. Danach im 4 -wöchigen Abstand. Ab 6 Monaten wird auf das oben angeführte Schema umgestellt.

Wussten Sie, dass ein Wurmbefall die Wirkung einer Impfung beeinträchtigen kann? Daher sollte ca. 1 Woche vor jeder anstehenden Impfung entsprechend entwurmt werden.

Wir empfehlen Ihnen gerne das richtige Präparat und beraten Sie über die entsprechende Dosierung.

FLÖHE UND ANDERE LÄSTIGE KRABBELTIERE

Flöhe treten ganzjährig auf. Sie stechen unsere Haustiere, saugen Blut, erzeugen Juckreiz und können die Haut reizen. Häufig kann bei Haustieren auch eine Flohspeichelallergie vorkommen, die oft großen Schaden durch Kratzen an der Haut hervorrufen kann. Flöhe können auch Überträger der Bandwurmlarve sein. Eiablage und weitere Entwicklungsstadien finden vorwiegend in der Umgebung statt.

Zecken gehören zu den Spinnentieren und können beim Saugakt Krankheitserreger übertragen. Hunde sind durch Erregerübertragung für Borreliose, Babesiose, Anaplasmose sowie Ehrlichiose besonders gefährdet. Zeckenbefall sollte durch die Anwendung geeigneter Schutzmittel verhindert werden, damit es gar nicht erst zum Beißen und Ansaugen des Parasiten kommen. Festgesaugte Zecken sollten entfernt werden, ohne den Körper dabei zu zerquetschen oder abzureißen. Die Bissstelle muss kontrolliert werden und sollte sich in den kommenden Tagen nicht entzünden.
Eine Zeckenzange oder Zeckenschlinge gehört in jede Notfallapotheke eines Tierhalters. Zecken können vom Tier abfallen und dann den Menschen beißen. Diese können durch einen Zeckenbiss an FSME und Borreliose erkranken.                                          

Milben (Ohrmilbe, Haarbalgmilbe, Krätzmilbe, Herbstgrasmilbe) sind mikroskopisch kleine, unliebsame Krabbelgeister und werden durch engen Kontakt mit befallenen Tieren untereinander übertragen. Im Gegensatz zu Flöhen sind sie nicht im Fell sichtbar. Bei Milbenbefall ist der Besuch beim Tierarzt unumgänglich.

Ohrmilben: Besonders häufig treten diese Parasiten bei jüngeren Tieren auf. Sie siedeln sich im äußeren Gehörgang an, führen zu Juckreiz und vermehrter Ohrschmalzproduktion. Dieses kaffeesatzähnliche braune Sekret bewirkt starkes Kratzen am Ohr sowie Kopfschütteln und ist äußerst unangenehm für das Jungtier.

Haarlinge sehen aus wie kleine Schuppen und kleben fest am Haarschaft. Häufig sind Jungtiere oder Kleinnager (Meerschweinchen) von diesen Parasiten betroffen.

PARASITENSCHUTZ – FLOH, ZECKE UND MILBEN

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen:

           o Prophylaktischer (vorbeugender) Behandlung und einer

           o Therapie, wenn bereits ein Parasitenproblem besteht

Die Veterinärmedizin bietet Einzel- sowie Kombinationspräparate in verschiedenen Anwendungsformen an:

           o Spot – On (Tropfen zum Auftragen auf die Haut am Nacken)

           o Halsband (Wirkung besteht nur während des Tragens)

           o Tabletten – Kautabletten (Orale Verabreichung)

Da die Vielfalt der am Markt erhältlichen Mittel unterschiedliche Wirkungsspektren aufweisen, empfehlen wir ein Gespräch mit Ihrem Tierarzt bezüglich Auswahl, Anwendung, Dosierung und Wirkdauer.